Die Internationale Organisation für Normung (ISO) hat den Klimawandel als zentrales Thema in ihre Managementsystem-Normen integriert.
Dies geschieht durch Änderungen (Amendments) an gängigen Normen wie ISO 9001, ISO 14001, ISO/IEC 27001, ISO 45001 und ISO 50001. Diese Ergänzungen betreffen vor allem die Kapitel 4.1 und 4.2, die nun verlangen, dass Unternehmen den Einfluss des Klimawandels auf ihre Organisation bewerten, Risiken systematisch adressieren und Chancen erkennen.
Der Hauptfokus liegt darauf, das Bewusstsein für den Klimawandel zu schärfen und Organisationen zu verpflichten, Maßnahmen zur Erhöhung ihrer Resilienz zu ergreifen. Die Änderungen beinhalten keine komplette Neuausrichtung der Normen, sondern eine Ergänzung, die Unternehmen anleitet, den Klimawandel in ihren Kontextanalysen und bei der Bewertung der Bedürfnisse und Erwartungen interessierter Parteien zu berücksichtigen.
Zu den praktischen Auswirkungen zählen Anpassungen in internen Audits und Managementbewertungen, wobei die spezifischen Effekte je nach Art des Managementsystems variieren können. Unternehmen müssen künftig systematisch untersuchen, wie sich Klimaveränderungen auf ihre Prozesse, Ressourcenverfügbarkeit und regulatorischen Anforderungen auswirken. Dies kann etwa Unterbrechungen in Lieferketten, Produktionsausfälle oder erhöhte Energiebedarfe zur Folge haben.
Für die Auditierung bedeutet dies, dass Auditoren nun prüfen, inwieweit Unternehmen die neuen Klimaanforderungen implementiert haben. Obwohl dies eine Ergänzung und keine Revision der Normen darstellt, wird von den Unternehmen erwartet, dass sie die neuen Anforderungen umgehend umsetzen, um ihre Zertifikate aufrechtzuerhalten und den Anforderungen der ISO gerecht zu werden.