Die Kritik an der Polizei bei der Aufklärung von Fällen der Computerkriminalität bezieht auch die Polizisten mit ein – zu Unrecht.

In den letzten Wochen wird wieder vermehrt Kritik an der Fähigkeit der Polizei laut, Fälle der Computerkriminalität aufzuklären. Insbesondere die Bereiche Terrorabwehr und Kinderpornographie stehen im Fokus der öffentlichen Debatte. Diese Fähigkeit kritisch zu hinterfragen ist legitim und Nachholbedarf lässt sich erkennen.

Leider wird die Diskussion meist sehr undifferenziert geführt. Die Polizei hat auf Bundes- und Landesebene gute, engagierte Mitarbeiter, welche selbst mit Fachkräftemangel, Bürokratie und einer kaum zu bewältigenden Flut an Fällen zu kämpfen haben.

Viele Polizisten kämpfen sich täglich durch psychisch belastendes Bildmaterial. Mit der Gewissheit, dass auf Grund einer Anonymisierung vieles nicht aufgeklärt werden kann. Viele Server stehen in Ländern, welche nicht zur Kooperation mit den Ermittlungsbehörden bereit sind. Darüber hinaus ist stets der Datenschutz sicherzustellen, welcher wichtig ist, in der Praxis die Ermittlungen jedoch nicht vereinfacht. Gelingt trotz aller Widrigkeiten ein Schlag gegen einen kriminellen Ring, ist die öffentliche Diskussion nicht voller Lob, sondern stellt die Kompetenz in Frage: Das muss doch schneller gehen.

Wie muss sich ein Polizist fühlen, der sein bestes gibt und Mühe hat, die Bilder misshandelter Kinder aus dem Kopf zu bekommen, während die Gesellschaft ihm erklärt, er mache keinen guten Job.

Kritik an der Organisation und der Fähigkeiten der Ermittlungsbehörden ist legitim. Die Diskussion sollte jedoch differenzierter geführt und die Behörde an sich und der einzelne Polizist nicht über einen Kamm geschert werden.

Daher sagt der Autor an dieser Stelle: Danke an alle Polizisten, die jeden Tag ihr Bestes tun, um die Sicherheit im Land und unsere Werte zu verteidigen.